Tarifrunde ÖD der Länder 2023

Hochschulstreiktag am 20. November 2023 in Jena und Erfurt

ver.di ruft Beschäftigte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der EAH Jena, des Studierendenwerks Thüringen in Jena, der Universität Erfurt und der Fachholschule Erfurt für mehr Geld in den Streik und will einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte durchsetzen.
22.11.2023
Hochschulstreiktag am 20. November 2023 in Jena und Erfurt

ver.di ruft Beschäftigte der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der EAH Jena, des Studierendenwerks Thüringen in Jena, der Universität Erfurt und der Fachholschule Erfurt für mehr Geld in den Streik und will einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte durchsetzen.

Kundgebung in Jena

Die Beschäftigten fordern eine kräftige Gehaltserhöhung und gute Arbeitsbedingungen. Ein breites Bündnis hat zum 20. November bundesweit zum Hochschulaktionstag aufgerufen. „Wir machen den Aktionstag zum Streiktag“, erklärt Teresa Gärtner, zuständige Gewerkschaftssekretärin. „Die Themen der Beschäftigten sind vielfältig: Befristungen, Digitalisierung, Arbeitsverdichtung, um nur Stichwörter zu nennen. Dass die Arbeitgeber auch in der 2. Verhandlungsrunde kein Angebot auf den Tisch gelegt haben, macht die Beschäftigten nun wirklich wütend – und streikbereit.“ Gerade deshalb verbinde man die Themen des Aktionstages mit dem Warnstreik im Rahmen der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes der Länder. Beschäftigte mit niedrigem und mittlerem Einkommen seien durch die hohe Inflation besonders gebeutelt, deshalb wolle ver.di für sie eine überdurchschnittliche Erhöhung erreichen.

ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.

„Die Preise sind stark gestiegen und sie steigen weiter, deshalb brauchen insbesondere Auszubildende deutlich mehr Geld“, so Nathanael Falk, Gewerkschaftssekretär im Bereich Jugend. Während Auszubildende, Dual Studierende und studentisch Beschäftigte finanziell an ihre Grenzen kommen, erzählen die Arbeitgeber, dass kein Geld da sei. Deshalb habe ver.di am 20.11. auch junge Beschäftigte über die Hochschulen hinaus zum Warnstreik aufgerufen.

Zudem will ver.di für studentische Hilfskräfte ein Tarifvertrag durchsetzen, den TV Stud. „Ohne die bundesweit mehr als 300.000 studentischen Beschäftigten würden die Hochschulen nicht laufen“, betont Mowa Techen, Mitglied der ver.di-Verhandlungskommission für TV Stud und studentisch Beschäftigter der Friedrich-Schiller-Universität. „Auch wir brauchen endlich einen Tarifvertrag, der unseren prekären Arbeitsbedingungen ein Ende setzt.« Auch die Leitung der Friedrich-Schiller-Universität sei nun gefordert. „Die Bezahlung im Länderbereich muss zum kommunalen Tarifvertrag TVöD aufschließen, damit die dringend benötigten Arbeitskräfte gewonnen und gehalten werden können. Die Hochschulen müssen bei ihren Finanzministern auf eine angemessene Bezahlung drängen – in ihrem eigenen Interesse“.

Die Kundgebung beginnt am 20.11.2023 gegen 10 Uhr auf dem Johannisplatz in Jena. Sie eignet sich zur Bildberichterstattung. Kontakte zu Beschäftigten können vor Ort vermittelt werden.
Bereits ab 8 Uhr wird es Aktionsstände und die Versammlung der Streikenden auf dem Johannisplatz geben. Ende des Programms ist 14 Uhr.