Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Helios Fachkliniken Hildburghausen am 19. April 2023 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

„Die Beschäftigten der Helios-Fachkliniken Hildburghausen sorgen Tag für Tag für eine gute psychiatrische Versorgung der gesamten Region – und das gerade in den letzten Jahren unter widrigsten Bedingungen“, erklärt Saskia Scheler, zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin. „Ihr unermüdlicher Einsatz muss honoriert werden – auch finanziell. Es kann nicht sein, dass Helios als größter Klinikbetreiber Deutschlands und Teil des börsennotierten Fresenius-Konzerns jedes Jahr hohe Gewinne einfährt, aber bei den Tarifverhandlungen den Beschäftigten einen Reallohnverlust zumuten will“, so Scheler weiter.
Die Haustarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Helios Fachkliniken Hildburghausen sind ins Stocken geraten. In der zweiten Verhandlungsrunde zeigte sich der Arbeitgeber nicht bereit, durch höhere Tariflöhne die Reallohnverluste bei den Beschäftigten auszugleichen. Die ver.di-Tarifkommission fordert für die rund 670 nicht-ärztlichen Beschäftigten 15 Prozent mehr Geld und die Einführung einer Pflegezulage. Auch für die Auszubildenden sollen die Entgelte um 15 Prozent steigen.

„Die immensen Profite, die der Helios Gesundheitskonzern verzeichnet, erwirtschaften WIR - die Beschäftigten - und das Stunde für Stunde und Jahr für Jahr. Durch die Preisentwicklungen bleibt uns nun mal erheblich weniger im Portemonnaie und es ist an der Zeit, die Defizite spürbar auszugleichen. Das Einstiegsgehalt nach einer dreijährigen Ausbildung in der Pflege liegt bei uns nur knapp über dem Pflegemindestlohn. Da reichen die wenigen Prozente, die der Arbeitgeber für zwei Jahre anbietet, nicht aus. Außerdem liegt das Angebot weit hinter unseren Forderungen. Deshalb finden wir, ist ein Streik nun unausweichlich“, unterstreicht Olaf Berbig, Pfleger und Mitglied der ver.di-Tarifkommission.

Um Gefahren von Leib und Leben der Patientinnen und Patienten abzusichern, wird eine Versorgung im Rahmen einer Notdienstvereinbarung gewährleistet.

Zum Streik aufgerufen sind alle Beschäftigten und Auszubildenden des nicht-ärztlichen Dienstes in der Zeit von 6.00-22.00 Uhr. Damit wird in der Pflege sowohl der Früh- als auch der Spätdienst bestreikt.