Sehr geehrter Herr Dr. Paeger, sehr geehrter Herr Wiener,
Sie verweigern Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kliniken im Salzland und in der Börde einen Tarifvertrag. Offensichtlich mit dem Versuch, die Beschäftigten, die entschlossen für ihre Rechte kämpfen, einzuschüchtern und ihren Willen zu brechen, hat der bisherige Regionalgeschäftsführer Herr Dr. Timm kurz vor Weihnachten mit unhaltbaren Begründungen mindestens 14 fristlose Kündigungen ausgesprochen und im Januar gedroht, im Falle eines Arbeitskampfes 800 Beschäftigte zu kündigen. Wie der Presse zu entnehmen war werden die Massenkündigungen konkret vorbereitet und für den Standort Schönebeck steht die Schließung zur Debatte,
Bei diesem Konflikt geht es um Arbeits- und Entgeltbedingungen. Es geht aber auch um die medizinische Versorgung kranker Menschen im Salzland und in der Börde. Nur wenn die Arbeitsbedingungen gut sind und die Entgelte entsprechend der hohen Verantwortung der Beschäftigten im Gesundheitswesen fair, wird man jetzt und in Zukunft Menschen finden, die sich täglich und an Sonn- und Feiertagen rund um die Uhr um kranke Mitmenschen kümmern.
Aus gutem Grund gibt es Tarifverträge .
Im Konfliktfall können betriebliche Interessensvertretungen nicht auf Augenhöhe verhandeln, sie können in letzter Konsequenz nicht zum Streik aufrufen.
Ihr Unternehmen finanziert sich über Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Jeder Betrieb hat sich an Gesetze zu halten und die Demokratie auch innerbetrieblich zu achten. An ein Unternehmen im Gesundheitswesen stellen wir besondere Anforderungen, gesellschaftliche Werte und Spielregeln zu akzeptieren und einzuhalten.
Wir unterstützen ausdrücklich die Entscheidungen der Betriebsräte, nicht in Verhandlungen über ein „Zukunftspaket“ einzutreten. Die eigenen Rechte, aber auch die Grenzen der betrieblichen Mitbestimmung zu kennen, zeichnet erfahrene Betriebsräte aus.
Mit dem personellen Wechsel in der regionalen Geschäftsführung haben Sie jetzt die Chance, eine neue Seite im Verhältnis zu Ihren Beschäftigten, deren Gewerkschaft ver.di und den betrieblichen Interessenvertretungen aufzuschlagen.
Wir fordern Sie auf:
Nehmen Sie die ausgesprochenen Kündigungen zurück.
Drohung Sie nicht länger mit Massenkündigungen.
Kommen Sie Ihrem Versorgungsauftrag und Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für die Bevölkerung des Salzlandes nach.
Schließen Sie mit der Gewerkschaft ver.di und dem Marburger Bund für die Beschäftigten anständige Tarifverträge ab.
Wir erklären unsere Solidarität mit den Beschäftigten der Kliniken im Salzland und in der Börde. Was im Gesundheitswesen passiert, geht uns alle an. Wir alle können morgen auf Hilfe angewiesen sein.
Mitfreundlichen Grüßen
Wolfgang Weber
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DGB-Kreisverband Karlsruhe-Land
DGB-Ortsverband Ettlingen/Malsch/Albtal
Vorsitzender