Im Namen der GPA-djp unterstützen wir die KollegInnen von AMEOS und „ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft“ in ihrem Kampf für einen Tarifvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechten Löhnen sowie einer angemessenen betrieblichen Mitbestimmung!

AMEOS verhindert systematisch die Mitbestimmung der Beschäftigten, indem das Unternehmen konsequent darauf achtet, dass alle Unternehmensteile als eigenständige Einheiten fungieren und jeweils weniger als 2000 MitarbeiterInnen beschäftigen. Dadurch gelingt es der Geschäftsführung, die Unternehmensmitbestimmung systematisch zu unterlaufen und eine paritätische Besetzung des Aufsichtsrates zu verhindern. Aktuell gibt es im Unternehmen weder einen Konzernbetriebsrat noch einen Aufsichtsrat. Das ist eine Verhinderung betrieblicher ArbeitnehmerInnen-Mitbestimmung und somit inakzeptabel!
Derzeit gibt es für die in Sachsen-Anhalt beschäftigten MitarbeiterInnen von AMEOS keine tarifvertragliche Abdeckung. Die Beschäftigten verzichten deshalb unfreiwillig seit 2012 auf reguläre Gehaltserhöhungen. Anstatt in die von Beschäftigten und ver.di eingeforderten Tarifverhandlungen einzutreten, kündigte die AMEOS-Regionalgeschäftsführung in Sachsen-Anhalt mindestens 14 Beschäftigte, die sich an Warnstreiks beteiligten, fristlos. Zudem drohte AMEOS öffentlich mit dem Abbau von 800 Arbeitsplätzen, sollte es zu weiteren Arbeitsniederlegungen kommen. Das ist eine Beschneidung gewerkschaftlicher Grundrechte und muss daher aufs schärfste verurteilt werden!

Als GPA-djp verhandeln wir gerade den Kollektivvertrag für die Sozialwirtschaft. Unsere Hauptforderung dabei ist die branchenweite Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Gehalts- und Personalausgleich. Letzte Woche haben wir dazu 120 Betriebsversammlungen abgehalten, in den meisten davon wurden bereits vorsorglich Streikbeschlüsse gefasst. Insofern sprechen wir den KollegInnen in Deutschland unsere vollste Solidarität aus.

Wir wünschen den KollegInnen von AMEOS sowie der Gewerkschaft ver.di weiterhin viel Erfolg bei ihrem Kampf für einen Tarifvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechten Löhnen sowie einer angemessenen betrieblichen Mitbestimmung!

Eva Scherz
Wirtschaftsbereichsgemeinschaftssekretärin Sozial

Sophia Reisecker
Internationale Sekretärin