Mit einer Aktiven Mittagspause machen die Beschäftigten der Pleißental-Klinik Werdau am 4. Juni von 11 bis 14 Uhr auf ihre unfaire Bezahlung aufmerksam. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeber.
Die Gewerkschaftsmitglieder fordern in der Tarifrunde eine Inflationsausgleichszahlung über 3.000 Euro netto sowie die Anhebung der Gehälter auf das Niveau des Krankenhaustarifvertrages für kommunale Krankenhäuser (TVöD-K) – sprich: mindestens 13 Prozent mehr! Außerdem fordern sie eine einmalige Zahlung in Höhe von 800 Euro exklusiv für ver.di-Mitglieder.
Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.
Ganz anders sieht das die Arbeitgeberseite: Die Geschäftsführung hat lediglich für das Jahr 2024 eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 1.800 € angeboten. Und die Tabellenentgelte sollen erst im Januar 2025 um einen Sockelbetrag von 100 Euro und zusätzlich 2,0 Prozent erhöht werden. Wird bei der zweiprozentigen Erhöhung keine 152 Euro erreicht, soll der Erhöhungsbetrag auf 152 Euro gesetzt werden. Weitere Gehaltssteigerungen sind mit 2,0 Prozent im Oktober 2025 und 2,5 Prozent im Juli 2026 angeboten. Erst ab April 2027 verpflichtet sich der Arbeitgeber, die Tabellenentgelte des TVöD mit Stand März 2024 zu 100 Prozent zu übernehmen. Die Laufzeit soll bis 30.06.2027 vereinbart werden.
„Die angebotenen Tabellensteigerungen bis Juni 2027 sind für die nichtärztlichen Beschäftigten nicht akzeptabel“, sagt die zuständige ver.di Verhandlungsführerin Simone Bovensiepen. Mit der ersten Gehaltssteigerung im Januar 2025 würde eine examinierte Pflegefachkraft immer noch durchschnittlich 324,81 Euro weniger als eine vergleichbar beschäftigte Person des Öffentlichen Dienstes erhalten. Bei einer examinierten Fachkraft - zum Beispiel beschäftigt auf der ITS – würde die Differenz zum Öffentlichen Dienst sogar bis zu 360,57 Euro weniger betragen.
Die nächsten Verhandlungstermine sind am 5. Juni und 12. Juni 2024.