Für die 25 Beschäftigten in der MedLab GmbH (Medizinisches Labor am Klinikum Görlitz) kommt es offensichtlich nicht zu Tarifverhandlungen. Die Geschäftsführung lehnt Tarifgespräche mit der Gewerkschaft ver.di ab. Nun haben die betroffenen Beschäftigten entschieden ihr Schicksal selber in die Hand zu nehmen, sie sind zum Streik entschlossen.
Was früher das Zentrallabor des Klinikums war, ist seit 18 Jahren eine ausgegliederte Tochtergesellschaft – die MedLab Görlitz GmbH. Mit der Ausgliederung wurde die Tarifbindung aufgehoben und das Gehalt der Beschäftigten in den weiteren Jahren nur mäßig erhöht, so dass derzeit eine MTA (Medizinisch-technische Assistentin) im Monat ca. 350 Euro weniger verdient, als eine MTA im Klinikum. Die MedLab Görlitz GmbH führt alle labormedizinischen Untersuchungen für das Klinikum Görlitz und umliegende Kliniken durch. Die Beschäftigten unterstützen mit den Analysen die klinisch tätigen Ärzte und erfüllen damit einen wichtigen Versorgungsauftrag für die Patientinnen und Patienten aus der Region.
Die Gewerkschaft ver.di hat der Geschäftsführung mehrere Gesprächsangebote gemacht. Alle wurden bisher jedoch abgelehnt. Daher entschied eine ver.di Mitgliederversammlung, Streiks vorzubereiten und durchzuführen. Die Kolleginnen und Kollegen sind fest entschlossen, ihre Forderung nach einer Überleitung in den ver.di Haustarifvertrag, der seit vielen Jahren für die Beschäftigten am Klinikum besteht, durchzusetzen - Gleicher Lohn für gleiche Arbeit -.
„Die Geschäftsführung zwingt uns mit ihrer ablehnenden Haltung, die Beschäftigten zum Streik aufzurufen, denn es ist wichtig, dass diese anspruchsvolle und gesellschaftlich wichtige Tätigkeit entsprechend honoriert wird und die Beschäftigten für ihre Arbeit eine entsprechende Wertschätzung erhalten. Gute Einkommen und gute Arbeitsbedingungen brauchen alle Berufsbilder in den Gesundheitsberufen, schon allein wegen des weiter zunehmenden Fachkräftemangels“ so Sabine Baron, die regional zuständige Gewerkschafterin.
„Wenn der Verhandlungsweg versperrt ist, müsse man anderweitig den berechtigten Forderungen Geltung verschaffen“ bekräftigt André Urmann, ver.di Verhandlungsführer.