Friedrich-Schiller-Universität Jena

Beschäftigte der Uni Jena fordern Maßnahmen für tarifgerechte Eingruppierung und übergeben der Universitätsleitung 800 Unterschriften

Fast 800 Unterschriften haben Beschäftigte der Friedrich-Schiller-Universität Jena heute der Universitätsleitung übergeben.
11.12.2024
Beschäftigte der Uni Jena fordern Maßnahmen für tarifgerechte Eingruppierung und übergeben der Universitätsleitung 800 Unterschriften

Fast 800 Unterschriften haben Beschäftigte der Friedrich-Schiller-Universität Jena heute der Universitätsleitung übergeben. Die Beschäftigten fordern Maßnahmen, damit Ihre Anträge auf veränderte, tarifgerechte Eingruppierung transparent und zügig bearbeitet werden können.

Mit Vorträgen und einer eigenen Befragung von 150 Mitarbeitenden hatten die Beschäftigten gemeinsam mit ver.di in den vergangenen Monaten aufgearbeitet, was viele Beschäftigte und Studien seit Jahren sagen: Die Arbeit in den wissenschaftsunterstützenden Bereichen, Technik und Verwaltung, an der Universität hat sich grundlegend verändert.

„Die Eingruppierung wurde insbesondere bei langjährigen Beschäftigten jedoch nicht verändert. Die Spitze des Eisbergs sind dabei die Hochschulsekretariate. Die Teamassistentinnen, wie die Sekretärinnen der Fachbereiche genannt werden, halten inzwischen ganze Bereiche am Laufen. Ohne sie sind viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgeschmissen. Gerade deshalb haben sich auch viel von ihnen an der Unterschriftenaktion beteiligt, bis hin zur Professorin.“ sagt Teresa Gärtner, ver.di Gewerkschaftssekretärin.

Mit der Unterschriftenaktion wollen die Beschäftigten ihren Forderungen Nachdruck verleihen, die sie bereits im Sommer der Universitätsleitung zugesendet hatten. Innerhalb von nicht einmal vier Wochen unterzeichneten 500 Beschäftigte er Universität die Forderungen. Fast 300 Studierende unterstützen die Forderung darüber hinaus, denn letztlich hängen auch ihre Studienbedingungen davon ab.

„Viele Kolleginnen stellen schon gar keine Anträge mehr, weil sie bis zu zwei Jahre warten und oft über den Prozess im Unklaren gelassen werden. Wertschätzung für unsere Arbeit sieht anders aus. Wir fordern nichts Vermessenes, sondern nur die Einhaltung von Standards und eine Prüfung nach Tarifvertrag. Bei Unternehmen wäre es undenkbar, Aufgaben zu verändern, ohne die Entlohnung anzupassen. Viele unserer Kolleginnen haben deshalb bereits die Uni Jena verlassen. Auf unserem Rücken spart die Uni seit Jahren Geld an der falschen Stelle ein. Irgendwann bleibt niemand mehr. Was ist dann?“ sagt Rebecca Sequeira, Teamassistentin an der FSU Jena.

„Als aktive ver.di Mitglieder an der FSU Jena haben wir uns als ver.di Betriebsgruppe hinter die Kolleginnen gestellt. Die FSU Jena will eine exzellente Universität sein, aber dazu braucht es nicht nur exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch exzellente Verwaltung und Technik, die diese Wissenschaft unterstützt und die Uni am Laufen hält.“ So PD Dr. Peter Bescherer von der ver.di Betriebsgruppe.

Bei Ihrer Übergabe haben die Beschäftigten betont, dass es nicht nur um die Eingruppierung geht. Auch sie sei nur die Spitze des Eisbergs: Bürokratisierung, Eingruppierung und Wertschätzung waren die größten Probleme der Beschäftigten bei einer Umfrage der Gewerkschaft ver.di an der FSU Jena.

Hintergrund:

Die finanzielle Situation der Universität hatte bereits für Schlagzeilen gesorgt. „Für uns als Gewerkschaft sind die Probleme und der Stau an notwendigen Veränderungen aufgrund der veränderten Arbeit in der Wissenschaft und an Hochschulen ein wichtiges Argument dafür, dass keine strukturlosen Kürzungen erfolgen dürfen. Um diese Defizite anzugehen, braucht es ausreichend und fachkundiges Personal – und gute Arbeitsbedingungen und Entlohnung, denn sonst findet die Abstimmung mit den Füßen statt. Dann muss man nicht mehr kürzen, weil niemand mehr kommen will – erst im wissenschaftsunterstützenden Bereich und schließlich auch im Wissenschaftsbereich.“ so Gewerkschaftssekretärin Teresa Gärtner noch einmal. Eine ausreichende Personalausstattung des zuständigen Personaldezernats, Personalentwicklungskonzepte und aktuelle Tätigkeitsbeschreibungen mit entsprechender Eingruppierung wären ihrer Meinung nach ein wichtiger Anfang.