DRK Rettungsdienst Dresden

Streiks in der Weihnachtszeit möglich

01.12.2017

Leipzig/Dresden, 01.12.2017

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Fortsetzung der Streiks im Rettungsdienst Dresden angekündigt. Ab dem 18. Dezember sei wieder mit erheblichen Behinderungen im Krankentransport zu rechnen. Ziel der Gewerkschaft ist die Durchsetzung eines Tarifvertrages, der die Einkommen und die Arbeitsbedingungen der Retter in Dresden, Radeberg und Pulsnitz deutlich verbessern soll. Aktuell liegen die Einkommen beim Deutschen Roten Kreuz bspw. bis zu 25 % hinter denen der bei der Stadt Dresden beschäftigten Rettern. In den vergangenen Monaten wurde deshalb bereits an zehn Tagen gestreikt. 

"Sachsen ist das Bundesland, in dem die Retter des DRK am schlechtesten bezahlt werden", sagt Andre Urmann, ver.di Verhandlungsführer in diesem Tarifkonflikt. Besser würden lediglich die Retter des DRKs in Döbeln, Hainichen, Aue, Schwarzenberg und Chemnitz verdienen. Doch auch diese Vergütungen lehne bisher das DRK in Dresden vehement ab. Die Begründung des DRKs, der öffentlich- rechtliche Vertrag ließe keinen finanziellen Spielraum für bessere Löhne zu, lässt der Gewerkschafter nicht gelten.

"Der Rettungsdienst ist öffentliche Daseinsvorsorge. Wer einen guten und verlässlichen Rettungsdienst will, muss für eine auskömmliche Finanzierung sorgen." Urmann meint, dass die Stadt Dresden und das Land Sachsen auch in der Pflicht seien, vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen. Das Ultimatum gelte demnach nicht nur dem DRK. Auch die Stadt und die Landesregierung solle die Zeit bis zum 18. Dezember sinnvoll nutzen, um eine Lösung für die Retter zu entwickeln.  

Philipp Käsler, ein Retter aus Dresden, will weiterkämpfen: "Bald ist Weihnachten. Als ich vor ein paar Monaten das erste Mal in meinem Leben gestreikt habe, hätte ich nie gedacht, dass man uns Retter so lange auch von Seiten der Stadt im Regen stehen lässt. Streik? Jetzt erst recht."

 
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