Bei dem Maximalversorger Klinikum Chemnitz arbeiten insgesamt circa 7.000 Menschen. Davon sind ca. 2.000 in ausgegliederten Servicegesellschaften beschäftigt. Diese Beschäftigten sind im operativen Geschäft des Klinikums direkt eingebunden. Im Frühjahr 2023 hatte ver.di die Auszahlung der gesetzlich möglichen 3.000 Euro Inflationsausgleichszahlung mit der Geschäftsführung des Klinikums verhandelt. Jedoch gingen die Mitarbeiter*innen der Tochtergesellschaften leer aus.
Mit mehreren Streiktagen, Demonstrationen und Petitionen haben die Mitarbeiter*innen der Tochtergesellschaften die Inflationsausgleichszahlung zusammen mit ihrer Gewerkschaft ver.di eingefordert. Die Beschäftigten erwarten, dass die Stadt Chemnitz die fehlenden Investitionsmittel des Landes Sachsen im Zweifel ausgleicht und so die Krankenhauseinnahmen durch die Behandlungen zweckentsprechend für Gehälter ausgegeben werden können. Nach einer Petitionsübergabe an Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) hat dieser sich um die Auszahlung der ersten 1.500 Euro im Jahr 2023 bemüht. Mit Erfolg.
Nach mehreren Streiktagen und anschließenden Verhandlungen werden nun nochmals 1.500 Euro Inflationsausgleich ausgezahlt. Somit erhalten die Mitarbeiter*innen dieselbe Summe wie die Belegschaft des Mutterkonzerns.
„Insbesondere durch die sowieso schon geringeren Gehälter leiden die Kolleginnen und Kollegen der Tochtergesellschaften mehr unter den gestiegenen Preisen. Die Auszahlung der steuer- und soziabgabenfreien Inflationsausgleichszahlung ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung Angleichung an den Mutterkonzern“, freut sich Gewerkschaftssekretär Robin Rottloff.
Weitere positive Entwicklungen gibt es im ausgegliederten Labor und bei den Techniker*innen. Dort wurden zusätzlich zur Zahlung der Inflationsausgleichsprämie Verhandlungen zu einem Tarifvertrag aufgenommen. Mit einem ersten Zwischenerfolg: Die Mitarbeiter*innen des Labors erhalten rückwirkend ab Juli monatlich 250 Euro mehr Gehalt. Die nächsten Steigerungen sollen bereits im Frühjahr 2025 greifen.